Ungewohnte Begleitung

Mit viel technischem Geschick und unter erheblicher Transpiration hatte ich Samstag früh etliche Fahrräder, inklusive dem Hase Pino, auf und ans Auto genagelt. Dank der überlangen Schiene für das Pino ging dann der Kofferraumdeckel nur noch halb auf und ich rannte mir beim Gepäckeinladen dauernd die Rübe an. Auch diese Tortur war irgendwann überstanden und der ganze Krempel für zwei Wochen Urlaub verstaut. Im Auto war es dann so eng, dass die Kinder sich nicht prügeln konnten, was ihnen die ganze Fahrt versaute. Drei Stunden später waren wir am Ziel und bezogen unsere Ferienwohnung auf dem Riesenhof in Katzdorf.

Sonntag war schönes Wetter und wir fuhren zum Hammersee, auch bekannt als Bodenwöhrer Weiher. Bei lauschigen 23° Wassertemperatur schwamm ich einmal den Weiher rauf und runter. Mein Garmin nimmt im Offenwasser alle 500 Meter eine Zwischenzeit. Normalerweise nehme ich das Piepsen nur zur Entfernungskontrolle, diesmal schaute ich aber doch auf die Uhr. Irgendwie war ich zu schnell unterwegs. Das konnte nur bedeuten, dass der See eine merkliche Strömung hatte, gegen die ich auf dem Rückweg anschwimmen müsste. Auch die zweiten 500 Meter waren deutlich flotter als im Becken. Vorsorglich kehrte ich um und hatte prompt den Eindruck, nicht mehr von der Stelle zu kommen. Das war natürlich Unsinn, effektiv machte die Strömung gerade eine gute Minute Unterschied auf 500 Meter aus. Zur Abrundung testete ich noch die Kamerahalterung für die GoPro, was ein ziemlich verwackeltes Video ergab.

Zwei Tage später brachen wir zur ersten Radtour auf. Ein kurze Runde zum warm werden, dachte ich: 13 km mit dem Rad, ein bisschen Fußweg durch den Wald zum Aussichtsturm und wieder zurück. Kein Grund, massenweise Verpflegung mit zu nehmen, wir wären ja in Kürze wieder zurück. Haha. Die zwei Bäume quer über den Radweg waren das geringste Hindernis. Wir schoben sie beiseite und fuhren weiter. Erst allmählich merkte ich, wie weit die Vorstellungen von einem „gemütlichen Tempo“ oder einer „moderaten Steigung“ in unserer Familie auseinander gehen. Die Gattin hatte keine Wahl, die saß bei mir auf dem Tandem, aber die Kinder zogen das Feld doch erheblich auseinander. Unterm Strich brauchten wir für die 13 km eine gute Stunde und unsere Vorräte zum Großteil auf. Die Wanderung zum Hirschbergturm war im Vergleich ein Spaziergang. Der Rückweg konfrontierte uns zunächst mit einer Steigung, die auch mir heftig vorkam, dafür konnten wir die letzten Kilometer bergab richtig rauschen lassen. Die umgestürzten Bäume waren inzwischen sauber zersägt und aufgeräumt worden. Überhaupt muss ich hier mal die Rad- und Wanderwege in der Region loben. Es gibt ein dichtes, bestens ausgeschildertes Netz, das auch mit Kindern gut befahrbar ist. Vielfach nutzt es aufgelassene Bahnlinien oder alte Straßenabschnitte neben den neuen Umgehungsstraßen, (auf welch letzteren ein Radler ein Risiko in Form liebestoller Jungbauern im GTI eingeht).

Mittwoch war die große Generalprobe. Der geplante Höhepunkt unseres Bayerwaldurlaubs sollte ein Schwimmen im Regen am Samstag werden. Vorsichtshalber besichtigte ich das Geläuf mittwochs per Kanu vom Regental-Kanuverleih in Nittenau. Wir hatten vorab schon ein Boot für Mittwoch und Samstag gebucht. Die Verleiher begrüßten uns herzlich, staffierten uns mit allem Nötigen aus und erklärten uns den Verlauf der Tour. Die Wassermessung, diesmal mit frischer Batterie im Thermometer, ergab 18°, perfekte Neo-Temperatur. Wir machten uns einen lustigen Tag auf dem Wasser und bewältigten problemlos die volle Strecke bis Ramspau, mit einer schönen Pause in Marienthal. Für die Statistik hatte ich den Fahrradtacho mit und vermaß die Strecke. Nach Auswertung der Tachodaten und des visuellen Eindrucks aus dem Kanu bastelte ich mir für das Schwimmen am Samstag folgenden Plan: die ersten 6,5 km von Nittenau nach Stefling würde ich auf jeden Fall schwimmen. Die nächsten 3,8 km bis Marienthal erschienen mir durch die starke Strömung und die vielen Felsen im Fluss zu riskant, die wollte ich im Kanu mitfahren. In Marienthal würde ich dann entscheiden, ob ich die 5,5 km bis Heilinghausen schwimmen oder paddeln sollte, oder ob wir uns gar in Marienthal abholen ließen.

Hier noch einige Fotos:

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Über Günter

Manager und Triathlet
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